Die Hindernisse zeigen dir, wo du in deiner Veränderung stehst.

Die Hindernisse zeigen dir, wo du in deiner Veränderung stehst.

Wozu brauchen wir sie eigentlich, diese Hindernisse? Es wäre doch viel cooler einfach durchzulaufen. Ohne Hürden. Ohne, dass einen etwas an der Veränderung im Sinne der Weiterentwicklung und Reifung hindert. Ohne, dass jedes mal etwas im Weg rum liegt und einen stolpern lässt. Warum wollen diese Hürden denn bloß immer überwunden werden?!?!?!?!?!? Können wir sie nicht einfach umgehen?

Veränderung ohne Hürden. Das wünschen wir uns oft sehr. Und mit "wir" meine ich auch mich. Es ist doch zu verlockend.

So oft bin ich schon den Verlockungen gefolgt. 

"Glaub mir. Ich wollte es auch erst nicht wahr haben. Wenn du DAS machst, dann kriegst du DAS. Bäm! Und mit dieser geheimen und unentdeckten und revolutionären und effektivsten von allen effektiven Methoden kriegst du in unglaublicher Zeit DAS ohne, dass du irgendwas dafür tun musst. Wow!"

Ist schon bisschen lustig. Ja. Wo ich das hier schreibe und die Hürden gelernt habe zu überwinden finde ich es jetzt auch unterhaltsam. Damals habe ich es so gern so wahrhaben wollen! Ich wollte es glauben. Obwohl ich es heimlich eigentlich besser wusste.

Aber warum folgen wir dieser Verlockung? 

Ich glaube, es ist dieses "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"-Prinzip. Veränderung haben wollen, ohne etwas verändern zu wollen.

Meine unpopuläre Triggerthese dazu: Wir wollen unreif bleiben, weil jeder Reifeprozess uns schonungslos zeigt, wo wir uns selbst mit Illusionen verschleiert haben. Und dann kommen wir nicht umher, uns das einzugestehen. Und das ist schmerzhaft.

Was aber, wenn die Hürden eigentlich Hinweisschilder sind?!

Was, wenn sie dazu dienen, die Illusionen des "alten Ich" in kleinen Schritten zu demontieren. So dass sich das reifere "Nextlevel-Ich" in einem fließenden Übergang zeigen kann.

Das wäre ja ganz schön. Dann bräuchten wir das "Wasch mich, aber mach mich nicht nass"-Prinzip nicht mehr. Denn die Hürden und die Illusionen würden ihren Schrecken verlieren.

Lies weiter und erfahre, wie du deine Hindernisse in Hinweisschilder verwandeln kannst. Sie sagen dir nämlich, in welcher Phase der Veränderung du gerade stehst und was hier zu tun ist. 

hindernis

Phase der Inspiration: Ich habe ... 

Ich habe keine Zeit. Ich habe kein Geld. Ich habe keine Energie. Ich habe kein Zertifikat. Ich habe keine Ziege. Ich habe noch irgendwas nicht.

Dieses Hindernis ist typisch in der ersten Phase einer Veränderung.

Wenn du kurz anhältst um das Hindernis als Hinweisschild zu interpretieren, stellst du fest:

Och nöööö. Ich will nicht erkennen, dass ich etwas verändern muss. Sonst muss ich ja beginnen und kann mir mein Hamsterrad nicht mehr als seeeeehr hohe Leiter mit so vielen Sprossen dass sie dort oben irgendwo hinter den Wolken verschwinden verkaufen.

Du merkst, da stehst du ganz am Anfang der Veränderung. Das alte Ich will noch bleiben und erklärt dir erstmal, was dir alles fehlt. 

Das ist ja auch nicht garstig gemeint. Anteile in dir wollen dich vor dem Schmerz der Erkenntnis bewahren. Sie wollen verhindern, dass du von deiner Selbsttäuschung enttäuscht wirst.

Wenn du dich in diesem Schritt an dem Hindernis abmühst, wirst du irgendwelche Produkte kaufen, die dir Zeit, Geld, Energie, Zertifikate und Ziegen versprechen. 

So wie ich auch ... eigentlich. Der Trick ist, dass je mehr du von dem in dieser Phase holst, das dir vermeintlich fehlt, desto mehr Ideen wirst du bekommen, was dir noch alles fehlt. Und so bleibst du dann hier hängen. Im ersten Schritt vom neuen Weg.

Bis du dann wirklich keine Zeit, kein Geld, keine Energie, Zertifikate und keine Ziege hast. 

Jetzt betrachte mal dieses Hindernis als Hinweisschild. Welchen Hinweis will es dir geben?

Schau mal auf das, was du für die Veränderung hast. Betrachte deine Möglichkeiten: Worauf kannst du aufbauen? Erforsche deine Absicht: Was könnte anders werden, wenn die Veränderung klappen würde? Triff eine Unterscheidung: Gut. Du hast keine Ziege. Gibt es etwas anderes, das die gleiche Entwicklung bewirkt wie die Ziege?

Und wenn du das alles zusammen nimmst. Was könnte daraus entstehen?


Phase der Konzentration: Die anderen ...

So. Haste alles gemacht. Ist schön geworden!

Und dann merkst du. So ein Mist. Jetzt hab ich mir Äquivalente für die Zeit, das Geld, die Energie, das Zertifikat und sogar für diese Ziege besorgt. 

Aaaaaaaaaaaaber die aaaaaaaaanderen. Was mach ich mit denen? Die hören mir nicht zu. Die wollen nicht verstehen. Die können mir nicht folgen. Die sagen ich soll weiterlaufen und mich nicht mit so einem Quatsch beschäftigen. Die hängen noch im Hamsterrad. Und die wollen auch gar nicht raus.

Dieses Hindernis ist typisch für die zweite Phase in einer Veränderung.

Wenn du auch hier kurz anhältst um das Hindernis als Hinweisschild zu interpretieren, stellst du fest:

Uuuups. Deshalb wollte ich da nicht raus aus diesem Rad. Es ist´n büschen unbequem. Und die anderen führen dir vor Augen, wie schön es doch im Hamsterrad ist. Man ist so buisy. Man kennt sich aus. Den anderen geht's genauso. Man hat gemeinsame Gesprächsthemen und fachsimpelt abends beim Bier über die einzelnen Sprossen. 

Was soll dir das aber bloß sagen?

Möglicherweise ist das der Hinweis darauf, dass du begonnen hast, das "alte Muster" von außen zu betrachten. Du erkennst die Leiter als Hamsterrad. Und schon wieder autsch. Tut weh sich die Illusion einzugestehen. Und die anderen erinnern dich auch noch permanent daran.

Nun ja. Willkommen im Wachstumsschmerz. Aber weißt du ... bis zur Hochzeit ist's wieder gut hab ich gehört ;)

Um die Botschaft des Hinweisschildes besser zu verstehen darfst du dich in dieser Phase fragen: Wenn ich das als Leiter getarnte Hamsterrad nicht mehr habe. Was bietet mir dann die Stabilität, die ich für einen sicheren Stand brauche, um in eine dynamische Bewegung in die Veränderung zu kommen?

Die Antworten, die du in der ersten Phase gefunden hast, werden dir auch in dieser Phase dienlich sein.

Und erst dann gehst du los und suchst dir eine andere Struktur für deine Bewegung. Einpaar von den anderen werden bleiben. Und dann werden noch andere andere kommen. 

Und jetzt Achtung: Wenn nicht ... dann suchst du dir ein neues Hamsterrad. Dann drehst du halt eine neue Runde. 

Und dann wird's schlimm. Denn dann hast du das Ding ja schon von außen gesehen. Was dann passiert ist: Du bist zwar drin, weigerst dich aber zu laufen. Und das ist anstrengend. Für alle. Ab hier führt also kein gesunder Weg mehr zurück!!!


Phase der Organisation: Die Regeln ...

Okeh. Du hast jetzt was neues gefunden, wo sich deine Bewegung frei entfalten kann. Super. Es ist eine Achterbahn. So cool. Das hast du dir schon immer gewünscht.

Na gut. Schöner wäre es, wenn sich nicht alles verändert hätte. Das sind ja jetzt komplett neue Regeln, nach denen hier gespielt wird. Puh. Vielleicht doch wieder zurück? Es war ja nicht alles schlecht. Es beginnt ein neues Spiel mit neuen Regeln. Und die kennst du noch nicht. Du fühlst pure Verwirrung. Egal wo du hin schaust. 

Noch mal zack bums. Hindernis. Gut. Mittlerweile hast du Übung im Erkennen. Diese zack bums kommt nicht mehr so tösend um die Ecke ... es schleicht sich eher so an mit einem schelmischen Grinsen. Und du ahnst: Auch dieses Hindernis darf früher oder später als Hinweisschild betrachtet werden.

Du weißt ja. Seit vorhin gibt es keinen Weg mehr zurück. Jetzt beginnt das Neue.

Waaaaaas? Jetzt erst?

Ja. Vorher warst du noch mit dem Verlernen des Alten beschäftigt. Jetzt ist der Wendepunkt gekommen.

Ja. Jetzt erst. Vorher ging nicht.

Also: Welche Funktion darf das Neue in welcher Form für dich erfüllen? Die alten Regeln gelten nicht mehr. Die neuen sind noch nicht definiert. Das ist jetzt dran. 

Organisiere die Regeln für deinen Platz in dem Neuen, das Nehmen und das Bekommen und definiere, wer und was alles dazu gehört. Kurzum: Wie wird gespielt?

Und überleg dir, was du jetzt mit der Ziege machst, die du so sehr brauchtest ;)

Was passiert, wenn du in dieser Phase stecken bleibst? Nicht mehr so viel Dramatisches. Die anderen waren echt schlimmer. Das Schlimmste, das dir in dieser Phase passieren kann: Gehe direkt ins Gefängnis. Gehe nicht über Los. Ziehe keine 4.000 DM ein ;) 

Puh. 

Sag mal. Wie viele von den blöden Hindernissen kommen denn noch?!?!?!??!? 

Noch zwei. Aber die sind jetzt nur noch die Kirsche auf der Sahne. Die Torte hast du schon fertig.


Phase der Realisation: Die Details ...

Du kannst die Kirsche erst auf die Sahne setzen, wenn die Torte fertig ist. Also jetzt.

Der Teufel steckt im Detail. Wie wahr. Du hast dich schon gefreut, dass du fertig bist. Tuduuuum. Biste nich! Jetzt kommt doch der Kleinkram-Firlefanz. 

Ich nenne diese Phase, die Praxis-Paralyse. Du kennst doch bestimmt diese Do-It-Yourself Videos. Gibt es zu allen Themen: Kochen, Handwerkern, Beauty, Sport, Gärtnern ... überall dort, wo es um Details geht.

Das ist jetzt dein Hindernis. Du guckst dir das an. Hast das Gefühl, alles verstanden zu haben, beginnst es umzusetzen und merkst den Teufel im Detail. 

Aber hey, das schaffst du auch noch. Lerne dein Werkzeug kennen und behalte im Fokus, was du damit bewirken willst. Dabei lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Jetzt geht es um das reine Tun! 

Nu dawei ... wie wir Russen so sagen :) Dat geiht nu an ... wie wir Norddeutschen so sagen ;) Ja. Jetzt erst. In der vierten Phase. Vorher hattest du andere Hindernisse in Hinweisschilder zu verwandeln. Und jetzt fühlt es sich nicht mehr so schwer an.

Hab ich doch gesagt. Dieses zack bums kommt jetzt nur noch auf Samtpfoten. Ohne Grinsen. Aber es will trotzdem beachtet werden.

Na. Wird ja auch Zeit, dass es nicht mehr so laut kracht, dass alle Nachbarn davon wach werden!!! Super, dass du bis hierher durchgehalten hast.

Wenn du dieses Hindernis als Hinweisschild betrachtest, dann erkennst du den Ruf der Hingabe. Du kannst die Details nur bearbeiten, wenn sie auftauchen. Dafür darfst du das Neue tun. Achtsam und Neugierig. Und dabei den Weg nicht aus den Augen lassen, der sich mit jedem getanen Schritt vor dir entfaltet.

Nimm die Details und freue dich darüber, dass deine Torte schon fertig ist. 


Phase der Integration: Der Mindfuck ...

Ohje. Hört sich nicht nach Kirsche an. Ja. Das ist das letzte Hindernis.

Aaaaaaaaach waaaaaaas. Das haste dir aber einfach vorgestellt! Na da wollen wa ma gucken, welche Zweifel und Bedenken wir noch nicht zu Wort gelassen haben. Hat hier jemand Einwände? Anybody? 

Dein System bäumt sich nochmal auf und will dich testen. Ob du dieses Neue wirklich wirklich willst. Dann kommen die Teufelchen auf der Schulter raus und flüstern dir nervige Dinge zu. Irgendwas, das dich zweifeln lässt. Irgendwas, das dich denken lässt, wie schön doch dieses Hamsterrad war.

Wie kannst du denn dieses Hindernis bloß als Hinweisschild betrachten?

Na gaaaar nicht!

Wirklich nicht.

Bedanke dich freundlich für die Hinweise. Nimm sie respektvoll als "Eventuelle Gefahrenquellen" auf und schenke ihnen ab und zu mal etwas Aufmerksamkeit. Könnte ja was dran sein, das du noch nicht beachtet hast. Prüfe das Neue auf diese Aspekte hin. 

Dann sag den Stimmen: Heute nicht! Und jetzt fang an zu genießen. 

hindernis

Abkürzung?

Ohman. So viele Hindernisse. Geht das nicht schneller? Kann ich sie nicht vielleicht überspringen?

Nee. Kannste nich!!!

Obwohl doch. Du kannst sie überspringen. Aber das ist keine echte Abkürzung. Es ist ein Umweg. Du musst wieder zurück und sie bewältigen. 

Glaubst du mir nicht? Ist richtig so! Lies den Text nochmal vor dem Hintergrund dieser Frage nach der Abkürzung. Du wirst feststellen, dass wenn du die zweite Phase nicht ordentlich abgeschlossen hast, du in den folgenden zu überhaupt keinem Ergebnis kommen wirst. Das gilt für alle Phasen.

Was dir bei der Bewältigung hilft ist die Sichtweise. Betrachte das Hindernis als Hinweisschild. Sei achtsam für das, was sich dir zeigt. Aus der Perspektive, die nicht direkt für alle sichtbar ist. Dort findest du die Zeichen für deinen nächsten Schritt.

Das Meiste ist noch nicht getan - Vorhang auf für deine Wachstumsschritte.


Spannend? Ja. Finde ich auch. Willst du auch jenseits des Kampfes, Dramas und der Angst schauen?

Nee. Nicht ganz allein. Dafür habe ich die Membership gebaut. Hier findest du die Kernaussaugen aus Theorie und Praxis der vergangenen zwanzig Jahre meines Weges. Lass uns dazu unverbindlich telefonieren. Ich erkläre dir, wie ich das gedacht hab.

Oder du stillst erstmal das Verlangen deines zweifelnden Verstandes und erkennst, wie das alles zusammen hängt. Muster für Entwicklung im kostenlosen Video-Impuls. Das ist auch die Grundlage für alle Videokurse und Workshops.

Sei jedoch gewarnt: Du lernst hier eine Perspektive kennen, die du nicht wieder vergessen kannst. Bist du bereit, das Schöne, Wahre und Gute zu erkennen? Dann los!

Und so hängt das alles zusammen. Wir dürfen täglich wählen.

Mehr Impulse jenseits des Kampfes, Dramas und der Angst.

Du hörst lieber als du liest? 
Hier lang zum Podcast:

Impulsletter

Du magst Impulse? Ich auch. Und ich teile gern Impulse.

Du willst deine Impulse nicht vom Social-Media-Algorithmus steuern lassen? Sondern selbst entscheiden?

Trage dich dafür einfach hier ein. Du bekommst dann meine Impulse einfach per Mail.

Du kannst dich jederzeit mit nur einem Klick wieder austragen.

Deine Daten sind sicher. Hier ist unsere Datenschutzerklärung.
© 2024 Katharina Barrenscheen - Veränderungsregie
..