Der Anfang ... so aufregend wie ein Kindergeburtstag, kurz bevor die Geschenke kommen.
Und kribbelig wie in einer Achterbahn, kurz bevor der Wagen voll karacho runter rollt.
Und still freudig zugleich, wie wenn du den ersten Morgen in deinem neuen Haus aufwachst.
So fühlt er sich an. Der Moment, kurz bevor du die ersten Schritte in einer neuen Realität gehst.
Du bist vorbereitet. Du willst diesen Modus gegen den Teufelskreis tauschen.
Hast dich schick gemacht, extra dein Superhelden- oder Zauberfee-Kostüm angezogen, und die ersten Geschenke klingeln schon an der Tür.
Du sitzt in der Achterbahn und rollst langsam hoch. Jetzt bist du oben. Siehst nur Himmel. Du merkst, wie der Wagen langsam runter rollt.
Du wachst auf und beobachtest dich selbst dabei, wie du beginnst, dein Haus zu beleben.
Jetzt. Zack. Großartig. Wow!
In diesem Blog-Artikel erfährst du, wie du dieses Zaubergefühl, das jedem Anfang inne wohnt in deinen Alltag holen kannst. Mit Betonung auf Zauber. Und wie der Teufelskreis sich dadurch auflöst.
Die Change-Routine
Das ist meine neue Routine.
Besser gesagt: Meine erste bewusste Routine.
Eigentlich zieht sich bei den Worten Routine und Prinzip alles in mir zusammen wie bei dem Biss in eine Zitrone. Und zwar ohne Tequila! Pure Zitrone.
Da muss man sich erstmal mit Augen zu schütteln.
Das passierte bisher, wenn ich an Prinzip und Routine dachte.
Ich hab einen neuen Blick darauf gewonnen.
Ich sehe die Routine jetzt nicht mehr wie einen Kreis. Wo du immer gleich beginnst und gleich aufhörst um wieder dort zu beginnen wo du vorher auch schon warst.
*brrrr* *schüttelmitaugenzu*
Ich sehe die Routine jetzt eher wie eine Spirale.
Und jedem Anfang wohn ein Zauber inne ...
Das geht so.
1. Schritt: Entscheide dich für ein Bild.
In der ersten Woche nimmst du dir eine Idee, einen Impuls, einen Gedanken aus der gesamten Flut deiner Möglichkeiten. Den Gedanken schaust du in Ruhe von allen Seiten an.
Mal diese Idee in den schillerndsten Farben aus. Lass das Bild wachsen und jeden Tag klarer werden.
Bau deine Vorstellung von dieser Idee auf.
Das war's. So einfach.
Und doch überspringen wir diesen Schritt so häufig.
Weil wir doch so beschäftigt sind und keine Zeit für Tagträumereien haben.
Wir müssen doch sichtbare Ergebnisse und Tatsachen schaffen.
Das kannst du so tun.
Es bringt dich jedoch weg von der Spirale. Du bleibst einfach in dem Teufelskreis.
Probier das mal aus. Jetzt. Nimm dir 30 Sekunden und lass ein klares Bild von deiner Idee entstehen.
Hat es geklappt? Super! Dann bist du bereit für den zweiten Schritt.
Geht nicht nicht so gut? Lass mich raten. Dir kommen tausend Ausreden. Es ist zu unruhig. Du hast gerade so viel Anderes um die Ohren. Du musst noch dies und das fertig machen. Was soll überhaupt der Quatsch?
Ja. In diesen Ausreden kenne ich mich aus, wie in meiner Handtasche. Ein Griff rein und ich habe die passende Ausrede parat.
Lass den Sch€I& sein und mal dein Bild!
Sonst kommst du nicht hoch in der Spirale.
Wie Sunla letztens sagte: Dann denkst du die Sachen so lange kaputt, bis sie Matsch sind.
2. Schritt: Entscheide dich für Eigenverantwortung.
In der zweiten Woche musst du aufhören dich um dieses Bild zu drehen. Auch wenn noch Details fehlen. Hör auf. Nimm das, was da ist.
Entscheide dich, Verantwortung für dieses Bild zu übernehmen.
Überlege dir, wie die Umsetzung dieses Bildes gelingen könnte. Was muss passieren, damit es real wird? Welche Schritte wären für dich jetzt schon möglich?
Such dir einen davon aus. Entscheide dich diesen Schritt zu gehen. Punkt.
Jaaaa ... aber ...!
Nix. Greif nich wieder in die Tasche mit den ganzen Ausreden.
Wenn große Schritte nicht gehen, nimm einen von den kleinen.
Wenn die nicht gehen, einen von den klitzekleinen Minischrittchen.
Auch wenn sie so klein sind, dass niemand sie sieht. Egal.
Es ist deine Verantwortung. Dein Bild. Dein Schritt.
Einer reicht.
Und dann hör auf.
Einer reicht.
3. Schritt: Entscheide dich für dein Potenzial.
Puh. Guuuuuuuut! Guck. Haste geschafft.
Hat gut getan, oder?
Wieso jetzt aufhören? Na, um zu prüfen!
Entscheide dich in dieser Woche für dein Potenzial.
Wie soll das gehen?
Stell dir vor: Du bist diesen Schritt gegangen und stehst vor einer Tür. An dieser Tür steht: Hier wohnen deine Möglichkeiten. Oh wie schön, da hast du Lust durch zu gehen.
Aber igitt. Da hängt was an der Türklinke. So dicker, fetter, stinkender, brauner Schleim. Eeeeeeklig!
Schau, was sich jetzt gerade noch eklig anfühlt.
Was ist da gerade, das dich hemmt? Was hält dich noch zurück? Was lässt dich zweifeln?
Erkenne das.
Du hast sowas nicht? Is klar! Hör auf in die Tasche mit den Ausreden rein zu greifen.
Guck da hin!
Wieso muss das sein? Warum mit dem Schleim befassen? Wieso nicht dem Licht und der Freude folgen? ;)
Weil du sonst irgendwann drauf ausrutschst während du durch die Tür gehst. Und dann brichst du dir dein Bein und kannst erst recht nicht weiter.
So.
Deshalb.
4. Schritt: Entscheide dich für Wagemut.
Okeh. Vierte Woche jetzt.
Entscheide dich für deinen Wagemut. Mach den stinkenden, rotzigen Schleim da an der Türklinke weg.
Ja. Das erfordert Mut.
Trau dich.
Verabschiede dich von dem, das dich abhält durch die Tür zu gehen. Und sowieso schon stinkt und dir nicht mehr gefällt.
Damit es dir leichter fällt. Schau kurz zurück.
Wie leicht und beschwingt wäre der zweite Schritt gewesen, ohne diesen Schleim?
Und wie geschmeidig wärst du im dritten Schritt durch die Tür spaziert?
Und jetzt mach ihn weg.
Beende Gedanken, Aufgaben, Prozesse, Beziehungen und Verträge, die schon stinken. Sonst rutscht du noch drauf aus.
Schieße damit ab.
5. Schritt: Hast du es aus dem Teufelskreis geschafft?
Geh zum 1 Schritt. Hat sich dein Bild gewandelt? Ist deine Idee, der Impuls, der Gedanke verwandelt?
Wenn nicht, hast du es noch nicht aus dem Teufelskreis geschafft. Mach die Schritte so, wie ich sie dir hier beschrieben habe. Überspringe keinen.
Wenn ja, Glückwunsch! Du bist in der Spirale angekommen.
Das ist jetzt der Moment, wo du in deinem Superhelden- oder Zauberfee-Kostüm die Geschenke bekommst. In der Achterbahn volles Karacho runter rollst. Wo du beginnst, dein neues Zuhause ganz bewusst zu beleben.
Und das ist schon der ganze Zauber.
Also. Wenn du zu den Menschen gehörst, für die sich Routine und Prinzip generell nach einem Biss in die Zitrone ohne Tequila anfühlt.
Probier diese Variante mal aus.
Das ist ein spannender Weg.
Weil du in dieser Routine immer mehr und neue Türen durchschreitest. Und sogar nebenbei den alten Rotz entfernst. Ohne in der Tasche mit den Ausreden zu kramen.
Du fragst dich, wann denn dieser Zauber einsetzt, von dem ich sprach?
Na, ab Woche fünf!
Denn dann fängt du gaaaaaaanz bewusst an, diese Schritte zu gehen. Voller Spannung, was denn der nächste Schritt bringt. Und die nächste Entscheidung.
Denn: Du triffst die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit.
Denn stell dir vor: Du machst erst den Schleim weg und stellst dann fest, dass es gar nicht deiner war. Blöd!
Aber warte mal. Da war noch was.
Irgendwie kommt dir das mit dem Zauber in jedem Anfang bekannt vor?
Ja. Klar. Ist doch dieses Gedicht von Hermann Hesse. Das, was ich in der Schule nicht so richtig verstanden habe.
Aber jetzt kommt die Erkenntnis.
Ich glaube Hermann Hesse und ich meinen etwas Ähnliches. Er mit seinem Gedicht und ich mit meinen vier Schritten.
Damit du nicht erst googeln musst:
"Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!"
(Quelle: https://hhesse.de/gedichte/stufen/)
Erkennst du die Parallelen?
Also, ich ja.
Und das fühlt sich jetzt wieder so zauberhaft an.